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9. September 2010 4 09 /09 /September /2010 16:27

Was war das nochmal, was Dänemark und den hohen Norden so besonders machen soll? Ach ja, Natur, Landschaft und so. Davon habe ich mich in der Zwischenzeit auch persönlich überzeugen können. Die Zeit lässt es wahrhaftig zu! An der Uni ist die Präsenzzeit bei 3 bis 4 Veranstaltungen ja sehr gering und ansonsten muss ich halt einfach recht viel lesen. Thematisch ist bisher alles sehr interessant, auch wenn wir nicht in allen Kursen erste Küsse austauschen. Ja, dieser Tippfehler hat wohl sehr zur allgemeinen Belustigung beigetragen, was mich natürlich ganz besonders freut ;)

Nun aber Natur und Landschaft: der große Vorteil daran auf einer Insel wie Fünen (wo Odense liegt) zu wohnen ist, dass es keinen Punkt gibt, der mehr als 40 Kilometer vom Meer entfernt ist. In unserem Fall sind es sogar nur 20 Kilometer. Letzten Samstag bin ich also mit zwei deutschen Mädels -Lena und Sabine- gen Osten nach Kerteminde gefahren. Die Gegend ist wirklich hübsch, so dass wir schon unterwegs bei einer kleinen Marina halt gemacht haben.

 

Kerteminde, Fyns Hoved 072         Kerteminde, Fyns Hoved 063

 

In Kerteminde hat uns neben dem Meer dann noch ein weiteres kleines Spektakel erwartet. Dort wurde nämlich zufällig gerade die RS:X - Weltmeisterschaft im Windsurfen ausgetragen. Windsurfer aus allen Ecken der Welt - aus Israel, Japan, Kanada, Argentinien und und und - nutzten da also den Wind, der uns auch merklich um die Ohren pfiff.

 

Surfer.JPG

 

Auch das Städtchen und vor allem der Hafen von Kerteminde haben mir richtig gut gefallen. Mein Wunsch, dass ich irgendwann auch mal ein Boot haben will, wächst! Vielleicht wird es ja so eins:

Kerteminde--Fyns-Hoved-154.JPG

 

Da wir mit Reiseführern nicht so gut ausgestattet sind, haben wir uns bei unserer Fünen-Erkundung vor allem auf die Landkarte als Informationsquelle gestützt. Ein Stück nördlich von Kerteminde sah es demnach auch nett aus. Dort nimmt ein 'Arm' der Insel nämlich eine ganz interessante Form an. Läuft man an der Spitze nach vorne, hat man dann auf beiden Seiten Wasser um sich. 'Fyns Hoved' nennt sich dieser Zipfel, was vermutlich so etwas wie 'Huf von Fünen' heißen dürfte. Sicher sagen kann ich das leider nicht, da sich das mit dem Start des Dänischkurses etwas verzögert.

 

KortFynsHoved.jpg

 

Auf diesem Huf spazieren zu gehen hat sich mehr als gelohnt! Wunderschöne Aussichten, 'Wow-Momente' inklusive - eine Bilderbuch-Landschaft, die mit Rosamunde Pilcher (oder vielleicht eher Inga Lindström, da wir ja in Skandinavien sind) mithalten kann.

Sabines-1.jpg

Kerteminde, Fyns Hoved 181

Kerteminde--Fyns-Hoved-189.JPG

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Da wir dann schon ein mal so in Natur-Laune waren, haben wir am Sonntag gleich eine Radtour zum noch etwas näheren Wasser gemacht: dem Odense Fjord, der nur wenige Kilometer außerhalb von Odense liegt. Zuhause ist es ja vergleichsweise schwierig eine Radtour auf die Beine zu stellen, wie wir letztes Semester festgestellt haben. Hier in Dänemark, wo das Fahrrad für Studenten unangefochten das Fortbewegungsmittel Nummer Eins ist, wird quasi automatisch jede noch so kleine Aktivität zur Radtour, sei es Abends in die Stadt zum Feiern fahren, gemeinsam einkaufen oder eben eine kleine Tour zum Fjord. Die meisten Austauschstudenten kaufen ihre Fahrräder Second Hand, ein besonders schönes Exemplar ist meiner Meinung nach das von Thomas. Es ist sage und schreibe 60 Jahre alt und dieser bräunliche Ton ist nicht etwa eine matte Lackierung, sonder Rost. Wir nennen es auch liebevoll Rosti.

Say Hello-Party, Odense Fjord-Radtour 058

 

Hier könnt ihr euch mal meine werten Fahrrad-Freunde ansehen. Das Photo ist in mühsamer Selbstauslöser-Arbeit entstanden.

Say-Hello-Party--Odense-Fjord-Radtour-040.JPG

 

Und um das erste Wochenende gebührend abzuschließen haben wir im Anschluss noch lecker Pizza gebacken und sie bei uns beim Wohnheim gegessen. Zutaten für Pizza kaufen ist übrigens auch Sonntags kein Problem. Irgendein Geschäft, sei es ALDI, Lidl oder sonstwas, hat immer bis 17 Uhr geöffnet.

Say-Hello-Party--Odense-Fjord-Radtour-062.JPG   Say-Hello-Party--Odense-Fjord-Radtour-071.JPG

 

So, wie ihr vielleicht gemerkt habt, bin ich jetzt quasi eine Woche in Verzug. Das ist alles letztes Wochenende passiert und in der vergangenen Woche gab es noch weitere Eindrücke, Feiereien und Ausflüge. Da ich aber weder euch noch mich überfordern möchte, belasse ich es für heute hierbei. Ich hoffe, es geht euch gut überall auf der Welt, wo ihr so vertreut seid!

Bis ganz bald

Eure Alex

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31. August 2010 2 31 /08 /August /2010 19:31

 

Tag 5 des 'Abenteuer Erasmus' - da wird es jetzt mal Zeit für ein paar erste Einblicke.

Dank meines treuen Fiat Puntos war die Fahrt hier her richtig schön. Bin am Samstag mittag ganz stressfrei losgefahren: erstmal nur bis Hildesheim, dort hab ich dann in der Jugendherberge übernachtet und am Sonntag dann auf in den echten Norden. Deutschland mal vom fast südlichsten bis zum nördlichsten Zipfel zu durchfahren war echt cool und wiedermal hab ich fest gestellt wie schön unser eigenes Land doch ist.

Zum Beispiel der Hafen in Flensburg, wo ich einen Zwischenstopp eingelegt habe und mich über den nordischen Akzent und Kartoffelpuffer mit Lachs gefreut habe.

 

Hinfahrt_Flensburg-001.JPG

 

Der erste Eindruck meines Wohnheimzimmer war jetzt nciht soo einladend: Im kahlen Zimmer lag ein Stapel mit einem Bett, das optisch eher einer Pritsche gleicht und einem Stapel Bretter und Metall, mit dem ich nichts anzufangen wusste. Mit der entsprechenden Bettwäsche wurde die Pritsche dann aber zu einem netten Couch-Bett und der Brett-Metall-Haufen ist jetzt ein Regal mit integriertem Schreibtisch. Es wird also.

 

Am Montag war dann Einführungstag an der Uni. Zunächst haben die Informationen für mehr Verwirrung als Aufklärung gesorgt, aber ich muss mich wohl damit abfinden, dass ich jetzt wieder so was wie ein Ersti bin. Heute hatte ich meinen ersten Kuss in 'intercultural communication', der wirklich interessant zu sein scheint und den ein cooler Amerikaner unterrichtet.

 

Das Städtchen von Odense ist wirklich super hübsch mit einer süßen nordischen Altstadt und schönen Parks.

Ein paar Eindrücke:

 

ein Park gleich im Stadtzentrum

Danemark-1-090.JPG

 

und Hans Christian Anderssen, der in Odense geboren ist, darf natürlich auch nirgends fehlen.

Danemark-1-072.JPG

 

 

Einige Eigenheiten sind mir in Dänemark auch schon aufgefallen. Das hohe Maß an Lockerheit, Emanzipation und Gleichheit zeigt sich auf allen Ebenen. An der Uni wird Herr Soren Sorensen von den Studenten nicht Herr Sorensen genannt, sondern man ruft ihn ganz locker Soren, und in der Mensa wird auch gerne mal ein Bierchen getrunken (von mir bisher jedoch nicht). Es geht aber noch einen Schritt weiter: Männlein und Weiblein gehen an öffentlichen Orten auf die gleiche Toilette. Equality rulez, yeah!

 

Außerdem gibt es hier etwas, was ich bisher nur aus dem nordamerikanischen Raum kenne:

Danemark-1-062.JPG

 

Außerdem gibt es in Odense wohl ständig irgendwelche Festivals. Derzeit zum Beispiel China-WochenDanemark-1-061.JPG

 

Menschen, die im großen Streit um die Aussprache des Worts 'China' die Überzeugung vertreten, dass es Kina heißen muss, können also einfach nach Dänemark gehen - da pflichten ihnen dann alle bei.

 

Für Dänemark ganz wichtig ist außerdem natürlich die Königsfamilie. Und -Ehre wem Ehre gebührt- gestern wurden wir von Prinzessin Marie feierlich an der Universität empfangen. Und ich war ihr ganz nah, hab sogar ein gemeinsames Photo...

 

Marie-und-ich-Kopie-1.jpg

 

 

Ok, in echt sah das ganze so aus

Danemark-1-065.JPG

 

Da 600 Austauschstudenten zu dem Empfang gekommen sind, gab es in dem Raum nciht genug Platz für alle, und wer zu spät kam durfte das Spektakel im Nebenraum über Leinwand verfolgen. Ich kam zu spät.

Immerhin haben wir sie aber danach beim Empfang noch aus etwa 15 Metern Entfernung gesehen, die liebe Marie und leckeres Essen und Getränke gab es auch. Trotzdem räume ich ein: Philipp, du hast gewonnen.

 

Das wars fürs Erste. Dänemark ist cool, jetzt geh ich dann mit ein paar Leuten zu so nem Konzert zum Semesterstart. Und meine deutsche Handynummer ist jetzt nicht mehr aktiv. SMS und Anrufe bitte an: 004550299492.

 

Bis ganz bald!

Eure Alex Alexsson

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8. August 2010 7 08 /08 /August /2010 14:56

In knapp drei Wochen geht es auch für mich los. Dänemark ist zwar nicht so exotisch wie Australien, nicht so abenteuerlich wie das Weiße Haus (da machst du doch dein Praktikum oder Caro?) und nicht so schick wie Aix-en-Provence. Aber dafür dürfte es in Danmark ziemlich lustig werden. Dafür wird schon die dänische Sprache sorgen. Wenn ich also einmal traurig bin, muss ich mich nur auf die Straße stellen und warten, dass Menschen vorbei gehen, die sich gerade auf Dänisch unterhalten und schon werde ich mich vor lachen nicht mehr halten können. Gulerodskage, Hvidvin und Wörter, die seltsame Buchstaben enthalten, die ich auf meiner Tastatur nicht finden kann, lesen sich lustig und hören sich noch viel lustiger an. In diesem Sinne:

Hej hej, Farvel! Vi ses!

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